Sommerschule 2021 – ALLE Kinder von vornherein mitdenken!
Die Haltung des Bildungsministers ist leider nach wie vor nicht nachvollziehbar. Schon Anfang 2021 hat der Minister auf Anfragen von Eltern und SchulleiterInnen geantwortet, dass „Kinder mit Behinderungen nicht zur primären Zielgruppe der Sommerschule gehören". Das hat sich seit damals leider nicht geändert und der Tiroler Bildungsdirektion war das leider auch sehr egal...
Bereits im Jänner haben wir einen Elternbericht zur „Sommerschule" veröffentlicht und nach der darauffolgenden Landtagssitzung gab es auch Diskussionen mit einigen Abgeordneten zum Tiroler Landtag.
https://www.integration-tirol.at/kinder-mit-assistenzbedarf-und-die-sommerschule.html
Nun gab es einen dringlichen Antrag, der die Teilnahme von Kindern mit Behinderung mit Assistenzbedarf in den Sommerschulen ermöglich soll.
So positiv der Antrag auch zu bewerten ist, aber er kam leider sehr spät, weil bereits einige Kinder für die Sommerschule abgelehnt wurden.
Der Antrag, Assistenzleistungen in der Sommerschule zu ermöglichen, wurde am 20. Mai beschlossen - am 20. Mai endete auch die Anmeldefrist!
Es ist auch nicht zu erwarten, dass Eltern (deren Kinder abgelehnt wurden) nun nochmal versuchen, einen Platz in der Sommerschule zu bekommen.
Und es wurden/werden auch Kinder mit Behinderungen ohne Assistenzbedarf abgelehnt.
Nicht jedes Kind mit Behinderung braucht Assistenzleistungen in der Schule, oft genügt ein inklusives Setting.
Letztlich wäre es Aufgabe des Bildungsministers und der Bildungsdirektionen gewesen, Kinder mit Behinderungen aktiv mitzudenken und ein Angebot für ALLE Kinder zu schaffen. Beide - der Minister und die Tiroler Bildungsdirektion - haben da leider bewußt und arg versagt.
Dass der Tiroler Landtag einen Tag vor Anmeldeschluss mit einem real nutzlosen Dringlichkeitsantrag einspringen muss ist mehr als bedenklich und ein Armutszeugnis für die Tiroler Bildungsirektion.
Dennoch: Der späte Antrag an den Tiroler Landtag ist hoffentlich sinnvoll für die kommenden Jahre. Wir machen seit Jahren und immer wieder darauf aufmerksam -
Kinder mit Behinderungen gehören von vornherein mitgedacht und berücksichtigt!
Alle Versuche, im Nachhinein die Situation zu verbessern sind politisches und administratives Stückwerk und machen es weder der Verwaltung noch den Eltern leichter.
13 Jahre nach Ratifizierung der UN-Menschenrechtskonvention sollte das echt kein Thema mehr sein.
Ist es aber leider doch....
2021-05